Der richtige Wasserdruck, abzulesen am Manometer des Mehrwegeventils der Filteranlage, ist für eine gute Wasserqualität unerlässlich. Nicht nur ein zu geringer, auch ein zu hoher Druck bringt bereits kurzfristig Probleme mit sich und sollte daher in jedem Fall behoben werden. Über einen zu hohen Druck sprechen wir, wenn sich die Anzeige am Manometer permanent im gelben oder sogar roten Bereich befindet. Dies kann sich u. a. negativ auf die Lebensdauer des Filterkessels sowie andere Teile des Verrohrungssystems auswirken.
Inhalt
- Rück- und Nachspülen
- Manometer defekt
- Zu viel Filtermedium
- Zu viele Winkel und Bögen verbaut
- Verjüngungen im Verrohrungssystem
- Absorber oder Kollektoren
- Wärmepumpe oberhalb der Filteranlage
- UV-C Entkeimungsgerät ohne Bypass installiert
- Leitungen verstopft. (Druckleitung)
- Falsche Filter- und Kesselkombination
- Fazit
Nachdem der hohe Druck festgestellt wurde, gilt es zunächst die Ursache zu lokalisieren. Dabei empfiehlt es sich, nach dem Ausschlussprinzip vorzugehen: Als erstes wird dazu am Mehrwegeventil die Stellung „Zirkulieren“ eingestellt. In dieser wird das Wasser nicht mehr durch den Kessel und das Filtermaterial geleitet, sondern direkt durch das Mehrwegeventil hindurch. So kann die Fehlerquelle gezielter separiert werden. Normalisiert sich der Druck am Manometer, so kann das Verrohrungssystem ausgeschlossen und der Fehler im Kessel gesucht werden. Bleibt der Druck dagegen weiter hin im roten Bereich, so muss der Fehler in den Rohrleitungen (druckseitig, also von der Anlage zur Düse) liegen. Wie genau Sie nun bezüglich der Fehlersuche vorgehen und welche Punkte ausschlaggebend sind, erklären wir Ihnen nachfolgend:
Rück- und Nachspülen
Der häufigste Grund eines zu hohen Drucks in der Sandfilteranlage ist, wenn nicht ausreichend rück- und nachgespült wird. Mit der Zeit setzt sich das jeweilige Filtermedium durch die Umwelteinflüsse zu. Das heißt, der Widerstand erhöht sich aufgrund der Dichte und der Druck steigt folglich an. Bitte beachten Sie, dass bei unseren Filterbällen (bspw. Fibalon), das Wasser trotz Rückspülung klar ist, da die Filterbälle eine sehr hohe Schmutzaufnahmefähigkeit besitzen. Allerdings empfehlen wir Ihnen, das Fibalon während der Saison auch händisch mit einem sanften Wasserstrahl zu reinigen. Weiterhin sollte sich unmittelbar nach dem Rück- und Nachspülvorgang eine Besserung im Druck – abzulesen am Manometer – eingestellt haben.
Manometer defekt
Diesen Punkt können Sie ganz einfach überprüfen, indem Sie die Poolpumpe ausschalten. Sollte hier das Manometer nicht auf den Wert 0 zurückfallen, liegt ein Defekt am Manometer vor. In dem Fall kann das Manometer einfach ersetzt werden. Die entsprechenden Ersatzteile für Sandfilteranlagen können im Shop bezogen werden.
Zu viel Filtermedium
Haben Sie zu viel Filtermedium verwendet, erhöht sich ebenfalls der Druck, da der Wasserdurchsatz gemindert wird. Bei all unseren Sandfilteranlagen im Onlineshop, finden Sie immer die entsprechende Füllmengen für Ihren Kessel. Sollte sich zu viel Filtermaterial im Kessel befinden, kann dieses Stück für Stück entnommen werden.
Zu viele Winkel und Bögen verbaut
Jeder verbaute Winkel in Ihrem Verrohrungssystem stellt einen Widerstand dar, der den Druck erhöhen kann. Vor allem unmittelbar nach der Sandfilteranlage kann dies den Wasserdurchsatz massiv beeinträchtigen und es kommt zu einem Wasserstau. Daher sollte weitestgehend auf den Einsatz von Winkel, direkt nach der Sandfilteranlage, verzichtet werden. Besser wären Bögen o. ä., längere Kurvenelemente.
Verjüngungen im Verrohrungssystem
Haben Sie unterschiedliche Rohrdurchmesser in der Druckleitung installiert, wie z.B. Von 50 auf 38 mm, kann diese Verjüngung dazu führen, dass es zu einem Wasserstau kommt. Der Düsenauslass (Düsenauge) kann oft mit einem Stempel vergrößert werden, um den Durchfluss zu erhöhen und damit den Druck zu mindern.
Absorber oder Kollektoren
In einer Poolheizung Solar befinden sich meist winzige Röhrchen, welche den Wasserdurchfluss verlangsamen. Dies ist so gewollt, damit sich das Wasser durch die Sonnenergie erwärmen kann. Das Resultat dadurch ist aber, dass gleichzeitig der Druck an der Sandfilteranlage ansteigt. Dies ist aber nicht weiter schlimm, da ein Solarbetrieb nur bei gutem Wetter gegeben ist und somit keine dauerhafte Belastung des Kessels stattfindet. Achtung: auch hier muss der – wenn auch nur temporär - gestiegene Druck noch in angemessener Relation zum normalen Betriebsdruck stehen. Ein dauerhafter Solarbetrieb wäre im roten Druckbereich schädlich für die Filteranlage.
Wärmepumpe oberhalb der Filteranlage
Haben Sie eine Wärmepumpe oberhalb Ihrer Filteranlage platziert, kann sich der Druck durch die Schwerkraft, welche auf das Wasser wirkt, erhöhen. Denn das Wasser muss mehr Widerstand bewältigen, bzw. benötigt mehr Energie durch die Pumpe, um das Wasser zu fördern.
UV-C Entkeimungsgerät ohne Bypass installiert
Wurde ein UV- Gerät ohne Bypass installiert, verhält es sich ähnlich wie bei den oben beschriebenen Winkeln und der Widerstand erhöht sich. Diesbezüglich empfiehlt es sich, das Entkeimungsgerät in einen Bypass zu integrieren, um die Durchflussmenge zu regulieren. Aber auch in Anbetracht von anstehenden Wartungsarbeiten oder Defekten, ist es grundsätzlich sinnvoll einen Bypass zu installieren, um den normalen Filterkreislauf weiterhin betreiben zu können.
Leitungen verstopft (Druckleitung)
Sollte die Druckleitung zugesetzt oder verstopft sein, entsteht ein Wasserstau, der zu einem Druckanstieg führt. Daher sollten Sie die Verrohrung druckseitig inkl. aller dazwischenliegenden Komponenten überprüfen.
Falsche Filter- und Kesselkombination
Alle unsere im Onlineshop angebotenen Sandfilteranlagen sind bezüglich der Größenauslegung aufeinander abgestimmt. Sollten Sie aber selbst die beiden Komponenten zusammenstellt haben, muss unbedingt auf die richtige Relation geachtet werden. Wenn die Poolpumpe für den Kessel zu groß bzw. zu stark ist, kann keine optimale Filtration gewährleistet werden, da die Fließgeschwindigkeit des Wassers zu schnell ist und somit auch der Druck im Kessel ansteigt.
Bypässe helfen jeder Verrohrungssituation
Mit Hilfe dieser Punkte ist die Ursache für den hohen Druck schnell gefunden. Grundsätzlich empfehlen wir, das Problem nach Entdeckung möglichst kurzfristig zu beheben, da bereits ein temporärer Hochdruckbetrieb zu Schäden/Undichtigkeiten im Leitungsverlauf oder auch der Technik kommen kann. Bei der Ursachensuche empfiehlt es sich immer selektiv vorzugehen, d. h. in der Leitung betrachtet beginnend beim Skimmer und der Saugleitung. Je weiter die Leitungen separierbar sind, desto besser können die Gegebenheiten nachvollzogen und der Fehler behoben werden.
Wir wünschen Ihnen hiermit viel Erfolg und weiterhin viel Spaß im eigenen Pool!
Ihr POOLSANA-Team